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Refik Anadol ist ein
türkisch- US-amerikanischer Medienkünstler, der für seine
immersiven Installationen bekannt ist, die KI und Datenvisualisierung nutzen.
Seine Werke schaffen raumgreifende Erlebnisse, die die
Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie verwischen.
Von Kritikern skeptisch betrachtet, vom Publikum
(meistens) geliebt: Die bunten Installationen von Refik Anadol spalten die
Gemüter.
Wer Refik Anadol kritisiert den wohl bekanntesten
Hersteller von KI-generierten Bildern muss mit seiner Reaktion rechnen.
So rügte Anadol auf der Social-Media-Plattform X
Jerry Saltz, den Chefkritiker des New York-Magazins. Saltz hatte es
gewagt, Anadols Blockbuster-Installation Unsupervised im Foyer des MoMA als
effekthascherische Luftnummer abzutun.
Refik Anadols betäubendes
Multi-Millionen-Dollar-Spektakel ist ein Kartenhaus und Spiegelkabinett,
schrieb Kunstkritiker Jerry Saltz.
Kurzweilige Gimmick-Kunst. Nimmt man die Musik weg,
ist sie nur ein banaler Bildschirmschoner.
Einige Monate zuvor hatte der Kritiker Jerry Saltz
Anadols riesige Videowand, auf der eine KI ausgehend von der
MoMA-Sammlung abstrakte Farbwirbel in verschiedenen Stilen generiert,
polemisch als Lavalampe bezeichnet.
Darauf konterte der angegriffene Anadol mit folgendem
Tweet: ChatGPT schreibt besser als Du.
Die Fehde hielt das Publikum über Tage
amüsiert...
Nun: wie macht Refik Anadol
KI-Kunst? Anadol beginnt oft mit der Sammlung großer Datensätze aus
verschiedenen Quellen.
Diese Daten können aus der Natur stammen (z. B.
Wetterdaten, seismische Aktivitäten), von Städten (z. B.
Verkehrsdaten, soziale Medien) oder sie sogar von Kunstsammlungen stammen.
Anschließend verwendet Anadol Maschinelle
Lernalgorithmen, um diese Daten zu analysieren und Muster, Beziehungen und
Strukturen zu erkennen. Er trainiert Neuronale Netze, um die Essenz der Daten
zu erfassen und neue, einzigartige Bilder und Klänge zu generieren.
Refik Anadol betrachtet die KI nicht nur als Werkzeug,
sondern als eine treue, kunstbeflissene Mitarbeiterin. Er arbeitet eng mit den
Neuronalen Netzen zusammen, um die generierten Ergebnisse zu verfeinern und
eine künstlerische Vision zu entwickeln.
Er formt die Daten und die KI-Ergebnisse zu einer
zusammenhängenden Erzählung, die oft eine tiefere Bedeutung hat oder
eine Botschaft vermittelt.
Die Kunst von Refik Anadol ist sehr ästhetisch (und
auch so diffus), dass sie überall Anklang findet. Sie kann in einem Museum
laufen, wie auch auf der Fassade des kugelrunden Konzerthauses The
Sphere in Las Vegas.
Anadol war Artist in Residence bei Google
und war beim Weltwirtschaftsforum in Davos Gast, wo er einen KI-Raum zum Thema
Klimakrise präsentierte.
Anadols Werksgruppen
Anadols jüngste Kunstwerke lassen sich wie folgt
gruppieren:
Machine Hallucinations ist eine Serie von
Kunstwerken, die von KI generierte, träumende Bilder zeigen,
die auf der Analyse von Kunstwerken einer Kunstsammlung basieren.
Melting Memories ist eine Installation, welche die
Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscher analisiert und die
Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur hervorhebt.
Glacier Dreams ist eine immersive Installation, bei
denen sich viele Millionen von Gletscherfotos ständig zu neuen Bildwirbeln
formieren.
Quantum Memories ist eine immersive Umgebung,
welche die Quantenphysik (?!) und die Natur der Realität erforscht.
Er zeigt weltweit seine KI-Kunst
An Refik Anadol, dem
berühmtesten der zeitgenössischen KI-Künstler lässt sich
Folgendes festmachen: Er ist längst kein Außenseiter mehr, der sich
mit den Vorurteilen des Kunstbetriebs herumschlagen muss.
Inzwischen hat er die mächtigsten Kunst-Institutionen
der Welt hinter sich.
- Zum Beispiel den New Yorker Museum of Modern Art
(MoMA). Das MoMA gab seinem Werk Unsupervised - Machine
Hallucinations nicht nur einen prominenten Platz in einem der heiligsten
Häuser der Moderne, das New Yorker Museum hat die algorithmusbasierte
Installation auch angekauft.
- Die Serpentine Gallery in London zog nach und
zeigte im Frühjahr 2024 die größte Einzelschau von Refik Anadol
in Großbritannien: Echoes of the Earth: Living Archive,
Februar April 2024.
Im Hagia Sophia Museum
Refik Anadol hat eine
spektakuläre digitale Installation an der Hagia Sophia in Istanbul
realisiert, die 2022 im Rahmen des Istanbul Digital Art Festival
präsentiert wurde.
Das Projekt mit dem Titel "Hagia Sophia: A Space of
Reverence" ("Hagia Sophia: Ein Raum der Ehrfurcht") nutzte KI und
Echtzeitdaten, um die historische Architektur in ein immersives Kunstwerk zu
verwandeln.
Anadol verwendete KI-Algorithmen, um Daten aus der
Geschichte der Hagia Sophia (z. B. architektonische Pläne, kulturelle
Archive) in fließende, abstrakte Lichtprojektionen umzusetzen.
Die Fassade und Innenräume wurden mit dynamischen,
sich ständig verändernden Mustern überzogen, die an
byzantinische Mosaike, islamische Kalligrafie und natürliche Elemente wie
Wasser oder Licht erinnerten.
Die Arbeit sollte die Vergangenheit und Zukunft des
Gebäudes verbinden und dessen Rolle als Symbol des kulturellen Dialogs
betonen.
Die Installation reagierte teilweise auf Umweltdaten (z.
B. Wind, Temperatur) und Besucherbewegungen, wodurch ein interaktives Erlebnis
entstand.
Warum ist das relevant? Die Hagia Sophia, ein
UNESCO-Weltkulturerbe, steht für religiöse und kulturelle
Transformation (einst Kirche, dann Moschee, heute Museum/Moschee).
Anadols Projekt unterstreicht, wie digitale Kunst
historische Räume neu interpretieren und eine Brücke zwischen
Technologie und Spiritualität schlagen kann. Kritiker lobten die Arbeit
als poetische Symbiose aus Daten und Architektur
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Anadols Kunst, in
Kürze |
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Anadols Werke sind oft immersive Installationen, die
den Betrachter in eine andere Welt entführen.
Er verwendet Projektionen, Klang, Licht und manchmal
auch physische Elemente, um ein multisensorisches Erlebnis zu schaffen.
Seine Installationen können auf Wände
projiziert werden, ganze Räume ausfüllen oder sogar als interaktive
Skulpturen wirken.
Ein bemerkenswertes Merkmal von Anadols KI-Kunst ist
ihre Dynamik. Die Werke sind nicht statisch, sondern entwickeln sich
ständig weiter, da die KI neue Daten analysiert und neue Muster generiert.
Dies macht jede Erfahrung einzigartig und unvorhersehbar...
Anadols Werke berühren oft Fragen nach der
Beziehung zwischen Mensch und Technologie, der Natur der Realität und der
Zukunft der Kunst.
Er erforscht, wie KI unsere Wahrnehmung
verändern kann und wie wir in einer zunehmend datengesteuerten Welt leben.
Seine Kunstwerke sind nicht nur ästhetisch
ansprechend, sondern regen auch zum Nachdenken und zur Diskussion an.
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In Deutschland waren seine
Kunstwerke bereits unter anderem im Kraftwerk Berlin, im Kurhaus
Baden-Baden und im Kunstpalast in Düsseldorf zu sehen.
Dann hatte auch das Kunsthaus Zürich einen
prominenten Anadol-Raum. Glacier Dreams heißt hier die
immersive Installation, bei denen sich viele Millionen von Gletscherfotos zu
immer neuen Bildwirbeln formierten.
Das Kunsthaus Zürich sprach von
ergreifenden Erlebnissen mit Bildern von Gletschern, deren Machart
an die Impressionisten erinnere. Die Installation lasse die Fragilität der
Naturphänomene mit allen Sinnen erfahren.
(Welche Energiemengen beim Trainieren der Algorithmen
verbraten wurden, ist dagegen kein Thema gewesen).
Die Kunstwerke, die sehr
social-media-tauglich sind und vor denen man sich zu sphärischer Musik in
eine Farbtrance schauen kann, sind starke Publikumsmagneten; sie ziehen immer
eine große Zahl von Besuchern an...
Mit einem jungen Forschungs- und Entwicklungsteam
arbeitet Refik Anadol an der Kunst, die auf der Verarbeitung von umfangreichen
Datensätzen basiert beispielsweise an immersiven
Großinstallationen, die aus audio-visuellen Medienperformances und
-projektionen bestehen.
Er erforscht dafür den Raum zwischen digitalen und
physischen Entitäten, indem Architektur und Medienkunst mithilfe von
Algorithmen und maschineller Intelligenz sinnlich verschränkt und
ästhetisch überhöht werden.
Seine spektakulären Werke sind Hybride zwischen
Medienkunst und Szenografie.
Erfolgreich im Marketing
Anadols Werke sind nicht nur
künstlerisch auffällig, sondern auch kommerziell recht erfolgreich.
Seine Werke werden oft zu hohen Preisen verkauft, und er
hat auch etliche lukrative Aufträge von Unternehmen und Institutionen
erhalten.
Es ist daher davon auszugehen, dass Refik Anadol mit
seiner KI-Kunst ein sehr gutes Einkommen erzielt.
Wie hoch dieses Einkommen genau ist, lässt sich
jedoch nicht sagen. Doch es gibt Schätzungen; z. B.
- diese Auktion des Kunstwerks Living
Architecture: Casa Batlló Erzielter Preis im Mai
2022: US$: 1,380,000
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Wenn Sie mehr über Anadols Kunst sehen und erfahren
wollen, benutzen Sie doch
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- die Suchfunktion von Youtube
- die Suchfunktion von TikTok.
Und besuchen Sie die Homepage von Refik Anadol; es
lohnt sich!
refikanadol.studio.org
Refik Anadol gründet in LA erstes KI-Museum
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